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Stellungnahme der Geschäftsführung der Malteser Kinderhilfe zum ORF Beitrag vom 15.2.2018 (Sendung „konkret“)

29/05/2019 


Stellungnahme der Geschäftsführung der Malteser Kinderhilfe zum ORF Beitrag vom 15.2.2018 (Sendung „konkret“)

Der ORF hat am 15. Februar in der Sendung „konkret“ über das Schicksal von Maria, einer drei-jährigen Hospizpatientin des Hilde Umdasch Hauses, berichtet, zudem wir wie folgt Stellung nehmen:

Seit über zwei Jahren lebt Maria, ein heute dreijähriges Palliativkind, das unter einer komplizierten Infektionskrankheit leidet, bei uns im Hilde Umdasch Haus. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Malteser Kinderhilfe und des Hilde Umdasch Hauses haben in dieser Zeit alles getan, um dem Kind nicht nur die notwendige Pflege und Betreuung zukommen zu lassen, sondern ihm auch soweit als möglich ein echtes Zuhause zu schaffen. Dies umso mehr, als weder die Eltern des Kindes, noch ein Krankenhaus oder eine andere Kinderbetreuungseinrichtung in Wien bereit waren, die mit der spezifischen Erkrankung von Maria notwendige besondere Betreuung auf sich zu nehmen. Seit Maria von der Malteser Kinderhilfe in Pflege genommen wurde, hat sich ihr Gesundheitszustand Gott sei Dank auch deutlich verbessert.

Umso verstörter waren wir alle, dass in einem Beitrag der ORF-Sendung „konkret“ vom 15.02.2018 Kritik an der Betreuung von Maria durch die Malteser Kinderhilfe geäußert wurde.

Als Geschäftsführer der Malteser Kinderhilfe stellen wir klar, dass Maria selbstverständlich alle notwendigen medizinischen und sonstigen Versorgungen erhalten hat. Die Betreuerinnen und Betreuern haben alles Menschen mögliche getan, um Maria nicht nur die beste Betreuung zu gewährleisten, sondern, soweit dies in Anbetracht des Gesundheitszustandes möglich ist, auch ein warmes, fürsorgliches Zuhause zu bieten.

Ganz entschieden verwehren wir uns auch gegen die im genannten Bericht geäußerte unsachliche Unterstellung, wir würden Maria aus rein finanziellem Interesse beherbergen. Die Malteser Kinderhilfe ist eine gemeinnützige Einrichtung, die keine Gewinn machen will und darf. Da wir Klienten mit besonders hohem Pflegebedarf aufnehmen, aber nur idente Kostensätze wie andere Institutionen bekommen, arbeiten wir nicht kostendeckend und decken die Differenz durch Spenden ab. Die spezielle Unterbringung und Behandlung von Maria bedingt einen zusätzlichen, bedeutenden finanzieller Mehraufwand, der aus Spenden finanziert werden muss. Wir sind unseren Spendern von Herzen dankbar, dass sie dies möglich machen; dies umso mehr, als sonst niemand Willens und in der Lage war, hier Hilfestellung zu leisten.

Der Fall von Maria zeigt aber auch eines ganz deutlich: Es wäre dringend notwendig, – auch in Wien – weitere Einrichtungen wie das Hilde Umdasch Haus zu schaffen, um mehr Möglichkeiten für Kinder wie Maria zu bieten. Maria ist unsern Betreuerinnen und Betreuern sehr ans Herz gewachsen – wenn es aber in einer anderen Einrichtung eine bessere Lösung für Maria gibt, so werden wir diese mit Freuden unterstützen. Die beste Lösung wäre natürlich, wenn Maria nach Hause zu ihrer Familie kommen könnte.

MALTESER Kinderhilfe – die Geschäftsführung

Olivier Loudon                      Roman Haslauer

Wir wurden ersucht darauf hinzuweisen, dass es den Eltern von Maria aufgrund der familiären Situation und der Wohnsituation nicht möglich war, die Betreuung von Maria auf sich zu nehmen, es hätte demgemäß nicht an Bereitschaft oder Wollen der Familie gemangelt, sondern an der Möglichkeit dazu. Gerne kommen wir dem bezüglichen Wunsch der Familie von Maria nach, dies so richtig zu stellen.

MALTESER Kinderhilfe – die Geschäftsführung, am 28.5.2019

Olivier Loudon

 

Wie ist die medizinische Versorgung im Hilde Umdasch Haus organisiert?

Das Hilde Umdasch Haus ist keine medizinische, sondern eine Pflegeeinrichtung. Demgemäß stehen alle BewohnerInnen primär in eigener ärztlicher Betreuung, unter Eigenverantwortung der Eltern oder der Obsorge-Vertreter. Die Malteser Kinderhilfe zieht eine Ärztin zu eigenen Konsultationen hinzu.

Warum wird Maria im Hilde Umdasch Haus betreut?

Als Maria wegen ihrer Infektion nicht im Krankenhaus behalten werden konnte, gab es keine Einrichtung in Wien und auch kein anderes Krankenhaus, das Maria aufnehmen wollte. Auch die Eltern wollten Maria nicht zu sich nach Hause nehmen und übertrugen die Pflegeobsorge der MA11. Nur das Hilde Umdasch Haus und die Malteser Kinderhilfe konnten ihr Gott sei Dank eine Aufnahme und ein Zuhause bieten. Es wäre dringend notwendig, weitere Einrichtungen wie das Hilde Umdasch Haus – auch in Wien – zu schaffen, um mehr Möglichkeiten für Kinder wie Maria zu haben.

Wir wurden ersucht darauf hinzuweisen, dass es den Eltern von Maria aufgrund der familiären Situation und der Wohnsituation nicht möglich war, die Betreuung von Maria auf sich zu nehmen, es hätte demgemäß nicht an Bereitschaft oder Wollen der Familie gemangelt, sondern an der Möglichkeit dazu. Gerne kommen wir dem bezüglichen Wunsch der Familie von Maria nach, dies so richtig zu stellen.

MALTESER Kinderhilfe – die Geschäftsführung, am 28.5.2019

Olivier Loudon

 

Wer bestimmt, wie und wo Maria betreut wird?

Nicht wir bestimmen über den Aufenthaltsort von Maria. Da ihre Mutter die Obsorge an die MA11 übertragen hat, ist es auch die MA11, die bestimmt, wo und wie das Kind betreut wird.

Warum können die Eltern Maria nicht öfters besuchen?

Die Eltern von Maria haben die Möglichkeit, ihre Tochter so oft wie sie es wollen zu besuchen. Amstetten ist mit dem Zug von Wien aus in 42 Minuten um unter 8 Euro erreichbar und das Hilde Umdasch Haus ist wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt. Zudem sind im Hilde Umdasch Haus unentgeltliche Übernachtungen möglich, da es eigene Zimmer für die Eltern gibt.

Ihre Krankheit würde die Isolation nicht rechtfertigen, was sagen Sie dazu?

Diese Meinung kommt von Menschen, die Maria nie medizinisch untersucht haben. Natürlich wünschen wir uns alle von ganzem Herzen, dass die Infektionskrankheit von Maria besiegt und sie damit so rasch als möglich ein normales Leben führen kann. Derzeit stellt aus Sicht unserer medizinischen Berater der unmittelbare Kontakt mit anderen Kindern und Jugendlichen im Haus aber immer noch ein unvertretbares gesundheitliches Risiko dar. Wir tragen gegenüber allen Kindern und Jugendlichen im Hilde Umdasch Haus die gleiche Verantwortung und können nicht das Interesse einer Klientin über das aller anderen stellen.

Kritiker sagen, der Mutter Kind Pass sei unvollständig. Notwendige medizinische Versorgung sei nicht erfolgt?

Maria wohnt nun seit über zwei Jahren im Hilde Umdasch Haus. In dieser Zeit wurde alles unternommen, um Maria bestmöglich zu versorgen und dies kann durch die entsprechenden Pflegeprotokolle auch dokumentiert werden. Der im „konkret“-Bericht gezeigte Mutter Kind Pass stammt offensichtlich aus der Zeit, bevor Maria zu uns gekommen ist.

Wie geht es mit Maria weiter?

Am Freitag, den 16.02.2018, hat es einen schon lange bekannten Termin mit einem Amtssachverständigen gegeben, an dem auch die Mutter mit den von ihr benannten Vertretern von Maria teilgenommen haben. Ohne die finale Entscheidung vorwegnehmen zu wollen, scheint demgemäß aber klar, dass das Infektionsrisiko weiterhin besteht und Körperkontakt mit andern Kindern und Jugendlichen im Haus nicht erfolgen darf. Ob dies im Haus organisatorisch umzusetzen ist, wird gerade intensiv geprüft. Maria ist uns allen ans Herz gewachsen – wenn es aber in einer anderen Einrichtung eine bessere Lösung für Maria gibt, so werden wir diese mit Freuden unterstützen. Die beste Lösung wäre natürlich, wenn sie nach Hause zu ihrer Familie käme.

Der Bescheid, dass Maria nicht streng isoliert untergebracht werden muss wurde mit 16.02.2018 erlassen, wobei festzuhalten ist, dass Maria immer freien Zugang zu den Grünflächen hatte. Da diese Form der Unterbringung in unserem Hause nicht möglich war, wurde eine Verlegung veranlasst. Selbstverständlich konnte Maria von den Eltern oder Freunden, auch mehrtägig, abgeholt werden.

MALTESER Kinderhilfe – die Geschäftsführung, am 28.5.2019

Olivier Loudon

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